Hertha Ehlert

Die KZ-Aufseherin

Hertha Ehlert (1905–1997) arbeitet als Verkäuferin in einer Bäckerei in Berlin, als ihr das Arbeitsamt eine Stelle in einem Konzentrationslager anbietet. Am 15. November 1939 beginnt sie im KZ Ravensbrück zu arbeiten. Anfang 1942 wird sie Aufseherin über die Frauen, die dort für Siemens Zwangsarbeit leisten müssen. Im Oktober 1942 wird sie in das KZ Majdanek bei Lublin versetzt, angeblich weil sie zu nachsichtig mit den Gefangenen ist. Im Sommer 1944 arbeitet sie schließlich im KZ Plaszow in der Nähe von Krakau (Kraków). Halina Nelken, eine Überlebende, beschreibt Ehlert mit folgenden Worten:

“Extrem beleibt, durchtrieben, bösartig im Charakter und eine absolute Meisterin im Umgang mit der Peitsche. […] Einmal befahl Ehlert sogar den arbeitenden Frauen, sich zu entkleiden […] und suchte, ohne Zweifel, nach Ringen, Geld, Armbanduhren und anderen Wertgegenständen.“

Später kommt Ehlert als Aufseherin in das Konzentrationslager Auschwitz, wo sie Zwangsarbeiterinnen beaufsichtigt. Kurz vor Kriegsende arbeitet sie im KZ Bergen-Belsen. Ehlert wird verhaftet und im Belsen-Prozess angeklagt. Sie wird für schuldig befunden und zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt, kommt aber am 7. Mai 1953 vorzeitig frei. Nach dem Krieg lebt sie unter dem Decknamen Hertha Naumann.



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