Elisa Gérard

Die Nachtigall aus dem Elsass

Elisa Gérard, geborene Weiss (1922-2018), wächst im Elsass auf. Im besetzten Frankreich müssen ab Frühjahr 1942 alle Frauen der Geburtsjahrgänge 1921 und 1922 für die Kriegsindustrie arbeiten. Gérard leistet von Mai 1942 bis 1945 Zwangsarbeit für den Siemens-Konzern im Luftfahrtgerätewerk Hakenfelde in Spandau.

Dort arbeitet sie 12 Stunden täglich an sechs Tagen die Woche. Am Tag gibt es eine Pause von 30 Minuten, in der immerzu Suppe mit Brot und Wasser serviert wird. Wer zur Toilette muss, hat die Hand zu heben. An einer Drehbank stellt Gérard immer die gleichen Metallstückchen her. Nach der Arbeit geht sie auf direktem Weg zu der zugewiesenen Baracke in einem Zwangsarbeitslager. Die dort herrschenden drückenden Bedingungen inszeniert Siemens in seiner Propaganda als vorbildlich. Gérard, die eine gute Sängerin ist und deshalb auch „Rossignol“ – Nachtigall genannt wird, singt bald im Lagerchor, der vor den Insassinnen und den Aufseher:innen auftritt. Mitte Februar 1945 kommt sie frei und schlägt sich mit Freundinnen aus dem Lager zunächst nach Dresden durch. Ende Mai 1945 kehrt sie in die Heimat zurück.



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