Nach der Schule in den “Geschlossenen Arbeitseinsatz”
Hans Gustav Goldmann (1922-1943) wächst in Berlin-Dahlem als eines der drei Kinder von Anita und Franz Goldmann auf. Franz Goldmann ist ein erfolgreicher Kaufmann und fühlt sich als ehemaliger Frontsoldat vor den anti-jüdischen Maßnahmen der Nationalsozialisten lange sicher. Hans spürt hingegen früh, dass er sich in der Schule unauffällig verhalten muss. Als einziger Jude erfährt er diverse Schikanen von Lehrern und Mitschülern. Mit den immer schärferen Gesetzen gegen Jüd:innen von 1939 verändert sich die wirtschaftliche und soziale Lage der Familie dramatisch. Sie müssen Haus und Grundstück in Dahlem verkaufen und versuchen, eine Auswanderung nach Brasilien zu organisieren. Warum dieser Fluchtversuch scheitert, ist nicht bekannt. So werden der Vater und der 18-jährige Hans im Jahr 1941 durch das Arbeitsamt in den „Geschlossenen Arbeitseinsatz“ für Jüd:innen zwangsrekrutiert. Hans’ Einsatz findet im Elektromotorenwerk der Firma Siemens statt. Obwohl er hart arbeitet und kaum Einkommen hat, fühlt er sich in dem kriegswichtigen Unternehmen sicher. Im Januar 1943 wird er dennoch als letzter seiner Familie nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.